Fahrt mit dem Bus zum Goldenen Felsen –
schöner Bus, jeder hat praktisch zwei Plätze, und ich hätte die
Fahrt sicher noch mehr genossen hätte ich gewusst wie es weiter
geht. Auf den Straßen sind ganze Dörfer in Konvois unterwegs, was
aussieht und sich anhört wie burmesische Loveparade, und pilgern zu
den Tempeln (da morgen Vollmond ist = besonderer Feiertag). Auf den
Kleinlastern sind riesige Opfergaben montiert, die vielen Mitfahrer
haben gleichzeitig die Aufgaben alle an den Gestellen befestigten
Opfergaben (Geldscheine, Töpfe, Essen u.v.m) bei Geschwindigkeiten
über 10 km gut festzuhalten. Der Rest ist gut drauf und winkt und
tanzt, auch wenn der fahrbare Untersatz den Geist aufgab und schon
zwei oder drei zum Reparieren unterm Fahrzeug liegen. Alles in allem
nicht der ideale Tag auf den Hoppelpisten schnell vorwärts zu
kommen.
Endlich angekommen zeigt sich dass der
heutige Pilger nicht unbedingt zum heiligen Felsen hoch wandert –
da es nicht nur beträchtliche Höhenmeter zu überwinden gilt,
sondern es auch knall heiß ist. Es gibt eine Straße, nur befahrbar
für lizenzierte Fahrzeuge, und der Busbahnhof ist überdacht –
Warten im Schatten. Die Fahrzeuge erweisen sich allerdings als offene
LKW mit Sitzbalken, mir schwant schlimmes. Als auf den vor uns
stehenden prall vollen LKW nochmals 16 Leute auf die Pritsche und 4
ins Fahrerhaus gezwängt werden, ist mir klar: keine Haltegriffe man
hält auch so. Aber die Fahrt ist einmalig, auf steilster
Beton-Serpentinen-Piste fährt unser Chauffeur als gäb’s kein
morgen – hat vielleicht mit dem Vollmond zu tun – schaltet erst
wenn der 40-jährige Diesel unüberhörbar vor dem explodieren steht
und achtet auch sonst auf kein Warn-Ächzen des restlichen Fahrzeugs.
Auf der Ladefläche nur starre Blicke – es sind auch Frauen und
Kinder an Bord. Auf halber Strecke gibt es einen Stopp, es wird
kassiert, wer wird sich da noch beschweren.
Doch endlich oben – schnell noch an
143 Verkaufsständen vorbei – das schwebt er halb über dem Abgrund
der massiv vergoldete Felsen.
Der Legende nach wird der Fels nur von zwei Haaren Buddhas im Gleichgewicht gehalten. Frauen dürfen den Fels übrigens nicht berühren.
Ein herrliches Bild, wären da nicht
die tausenden Leute (zu denen wir ja eigentlich auch gehören). Ein
schöner Tag, richtig nett die Abfahrt bei Nacht, und ich bin
glücklich wieder im klimatisierten Bus zu sitzen und der Fahrstil
unseres Fahrers erscheint mir plötzlich vorsichtig und
vorausschauend.
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da gehen noch ein Dutzend drauf |
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nur nicht loslassen - egal an wem oder was man sich hält |
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